Skip to content
Sandra Monterroso among others

Sandra Monterroso, Musiq’ / Respiración del espíritu / Breath of the spirit. 2016, Videoperformance, 4’16

Eröffnung | 17.02.2021, 19.00 h
Ausstellungsdauer | 18.02.2021 - 08.03.2001
Ort | Fluc, Praterstern 5, 1020 Wien

In der Kubatur des Kabinetts - der Kunstsalon im Kulturraum Fluc zeigt in Kooperation mit der Akademie der bildenden Künste Wien im Rahmen des Rundgangs 2021: yH brid Spaces mit Beiträgen von Gloria Bergner, Marie Carangi & Rheremita Cera, Kristina Cyan, Female Obsession, Lisa Großkopf, Jana Jess, Sandra Monterroso, MSTEAZAH, Francisca Patrocínio und Jianan Qu. Kuratiert von Ursula Maria Probst.

Außeninstallationen täglich 24 Stunden zugänglich

Videos auf: www.fluc.at
Link zur Facebook Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/256109802541969/

Gerade die derzeitige durch die Pandemie ausgelöste Situation der sozialen Distanz und die weltweit stattfindenden Protestbewegungen gegen rechtsgerichtete Systeme, multiple Kolonialitäten, Rassismus, Diskriminierungen, Diktaturen und Militärputsche zeigen deutlich wie wichtig öffentlicher Raum als Ressource für unser soziales Zusammenleben, für Meinungsfreiheit und als Plattform für das Verhandeln und Einfordern von humanitären und demokratischen Grundrechten ist. Das Festival urbanize! 2020 machte unter dem Titel Common Spaces, Hybrid Places dies zum Thema. Anknüpfend an deren urbane Erkundigungen über aneignungsfähige hybride Räume, deren unterschiedlichste Nutzungen und Experimentierfreudigkeit wurde das Projekt yH brid Spaces als Kooperation zwischen dem Kulturraum Fluc und der Akademie der bildenden Künste Wien ins Leben gerufen an dem Studierende und internationale Künstler*innen (Brasilien, China, Deutschland, Guatemala, Myanmar, Österreich, Philippinen, Portugal, Russland) teilnehmen.

Mit den am Kulturraum Fluc entwickelten Billboard Installationen lädt das Projekt ein, sich auf gender-, identitäts- und gesellschaftspolitische, feministische, ethnische, biotechnologische, interkulturelle und dekoloniale Fragen stellende und Manifeste formulierende künstlerische Impulse einzulassen. Parallel zu diesem im urbanen Raum rund um die Uhr zugänglichen Kunsterlebnis befindet sich auf der Akdademie- und Flucwebsite eine Videoplattform. Kaum ein anderer Ort in Wien wie der Praterstern bietet derartiges Potential für unerwartete Begegnungen. Aufgrund der Pandemie findet unsere Kommunikation derzeit vorwiegend über Internetkanäle statt, wie sich dies auf Bewegungs- und Verhaltensstrukturen auswirkt und dabei realer und virtueller Raum ineinanderwirken ist ein Ausgangspunkt von yH brid Spaces.

Der Begriff des Hybriden hat in den letzten Jahrzehnten im Rahmen unterschiedlichster Kulturtheorien eine Konjunktur erlebt. Etwas vereinfacht lautet die Kernthese, dass die Beziehung zwischen verschiedenen Kulturen, aber auch die Beziehung innerhalb einer Kultur als ambivalenter Hybridisierungsprozess beschrieben werden kann: als Kontakt zwischen Körpern, Sprachen und Weltbildern unterschiedlichster Zugänge, durch deren intensiven Kontakt etwas Neues, etwas Drittes entsteht.

Hybridisierung ist in dem Projekt yH brid Spaces der gemeinsame Bezugspunkt unter dem interkulturelle, intertextuelle und intermediale Beziehungen analysiert werden. Unter den Ersten, die den Begriff der Hybridität explizit benutzten, war der indische Kulturheoretiker persischer Abstammung des Postkolonialismus Homi K. Bhabha, der die Denkfigur des Dritten Raumes entwickelte. Bezugnehmend auf den argentinischen Anthropologen Néstor Garcia Canclini könnte behauptet werden, dass sich die Untersuchung von Hybridisierungsprozessen auf alle Bereiche des sozialen und medialen Miteinanders bezieht, bei dem heterogene soziale oder mediale Strukturen so aufeinander wirken, dass neue soziale und mediale Strukturen entstehen.

Die indische Theoretikerin und Feministin Gayatri Chakravorty Spivak hat vor einem "hybridistischem Triumphalismus"  gewarnt, der den Sammelbegriff "kulturelle Differenz" zelebriert, ohne sich hinreichend mit spezifischen kulturellen Unterschieden zu befassen, oder der sich utopischen Visionen von globalen transkulturellen Gemeinschaften hingibt, trotz der offensichtlichen Tatsache, dass anhaltende rassistische Vorurteile, kulturelle Voreingenommenheit und soziale Hierarchien, die in weiten Teilen der heutigen Welt fortbestehen, noch nicht überwunden sind. Im Projekt yH brid Spaces interessiert uns, wo liegen die Potentiale, diese zu überwinden und was ist die Bedeutung von Hybridität in unterschiedlichen Kontexten?

...

Sandra Monterroso

Musiq, 2017, Videoperformance, 4’16

„Ich atme mit einer braunen Papiertüte und stecke sie in den Mund. Auf der Papiertüte ist gedruckt: Rassismus ist eine koloniale Wunde, die geheilt werden kann. Das Wort Musiq 'in maya q'eqchi' bedeutet Atem des Geistes, ich bin in das Q'eqchi 'Maya-Kostüm gekleidet, während ich atme, ich bin in der Mitte der Schulbänke und gehe durch den Raum als eine Aktion der Befreiung des Geistes.“ „Wir alle leben inmitten multipler Kolonialitäten; sie wirken im Körper, wie im Geist. Nicht nur unsere Arbeitswelt, Sexualitäten und Geschlechterrollen manifestieren koloniale Beziehungen; nicht nur die Kriege, der Massenmord und die Todeskommandos der imperialististischen Klasse und auch nicht die Subkolonien aus Frauen, afroamerikanischen Communitys oder ethnischen Identitäten; es ist auch der hegemoniale Geist, der weiße und maskulinistische oder heterosexistische oder national-chauvinistische Geist, der Kolonialität konstituiert und von ihr konstituiert wird“,  zitiert Sandra Monterroso im Kontext von Musiq den Sozialwissenschaftler Steve Martinot.

[English]

Opening | February 17, 2021, 7 p.m.

Exhibition duration | 02/18/2021 - 03/08/2001

Place | Fluc, Praterstern 5, 1020 Vienna

In the cubature of the cabinet - the art salon in the cultural space Fluc shows in cooperation with the Academy of Fine Arts Vienna as part of the tour 2021: yH brid Spaces with contributions by Gloria Bergner, Marie Carangi & Rheremita Cera, Kristina Cyan, Female Obsession, Lisa Großkopf , Jana Jess, Sandra Monterroso, MSTEAZAH, Francisca Patrocínio and Jianan Qu. Curated by Ursula Maria Probst. Outdoor installations accessible 24 hours a day

Videos on: www.fluc.at Link to the Facebook event: https://www.facebook.com/events/256109802541969/

The current situation of social distance triggered by the pandemic and the worldwide protest movements against right-wing systems, multiple colonialities, racism, discrimination, dictatorships and military coups clearly show how important public space is as a resource for our social coexistence, for freedom of expression and as a platform for that Negotiating and demanding basic humanitarian and democratic rights is. Urbanize the festival! 2020 made this the topic under the title Common Spaces, Hybrid Places. Following on from their urban inquiries about adaptable hybrid spaces, their diverse uses and willingness to experiment, the yH brid Spaces project was launched as a cooperation between the cultural space Fluc and the Academy of Fine Arts Vienna in which students and international artists (Brazil, China, Germany, Guatemala, Myanmar, Austria, Philippines, Portugal, Russia).

With the billboard installations developed at the Fluc cultural area, the project invites you to engage with artistic impulses that pose gender, identity and socio-political, feminist, ethnic, biotechnological, intercultural and decolonial questions and manifest manifestos. Parallel to this art experience, which is accessible around the clock in urban areas, there is a video platform on the academy and Fluc website. Hardly any other place in Vienna like the Praterstern offers such potential for unexpected encounters. Due to the pandemic, our communication is currently mainly via internet channels, how this affects movement and behavior structures and how real and virtual space interact is a starting point for yH brid Spaces.

The term hybrid has experienced a boom in the last few decades within the framework of a wide variety of cultural theories. In a somewhat simplified way, the core thesis is that the relationship between different cultures, but also the relationship within a culture, can be described as an ambivalent hybridization process: as contact between bodies, languages ​​and world views of various approaches, through whose intensive contact something new, something third arises.

In the yH brid Spaces project, hybridization is the common point of reference under which intercultural, intertextual and intermedial relationships are analyzed. Among the first to make explicit use of the term hybridity was the Indian cultural theorist of Persian descent from postcolonialism Homi K. Bhabha, who developed the figure of thought of the Third Space. With reference to the Argentine anthropologist Néstor Garcia Canclini, it could be said that the investigation of hybridization processes relates to all areas of social and media interaction, in which heterogeneous social or media structures interact in such a way that new social and media structures arise.

The Indian theorist and feminist Gayatri Chakravorty Spivak has warned against a "hybridistic triumphalism" that celebrates the collective term "cultural difference" without dealing sufficiently with specific cultural differences or indulging in utopian visions of global transcultural communities, despite the obvious ones The fact that the persistent racial prejudice, cultural bias and social hierarchies that persist in much of the world today have not yet been overcome. In the yH brid Spaces project, we are interested in what is the potential to overcome this and what is the meaning of hybridity in different contexts?

Biography:

Sandra Monterroso (1974) is a Guatemalan visual artist and designer. Art historian Virginia Pérez-Ratton writes about Monterroso's beginnings as a performance artist in Guatemala during 1999 and 2000. Alongside her were other Guatemalan female performers like Regina José Galindo, Maria Adela Díaz, and Jessica Lagunas. Recently Monterroso's work focuses not only in performance art, she works with different media as videoart, installations and mix media. Her work is related to power structures, gender issues and decolonial thinking. Her work is included in the Artist Pension Trust.